Improvisationstheater, Puppenspiel, Maskentheater, Forumtheater, biographische Theaterarbeit, Playbacktheater. Diese Liste könnte ich noch um vieles erweitern. Alles was ich damit sagen möchte: Es gibt nicht "die Theaterpädagogik". Theaterpädagogik steht methodisch und inhaltlich für Vielfalt. Ohne Offenheit und Mut sich auf neue Erfahrungen und Perspektiven einzulassen ist theaterpoädagogische Arbeit nicht denkbar. Theaterpädagogik konzentriert sich auf den Prozess und weniger auf ein Endergebnis, schließt es aber auch nicht aus. Sich und anderen zu begegnen, mit all dem was uns Menschen ausmacht. Geschichten zu erzählen und neu zusammen zu setzen. Konflikte, prägende Erlebnisse von aussen zu betrachten und neue Wege im geschützten Rahmen zu gehen, das und noch viel mehr bedeutet "Theaterpädagogik".
„Unsere erste Lektüre ist nichts anderes als das Leben selbst. Dieses Leben müssen wir im mimenden Körper, im Nachspielen wiedererkennen, von da aus öffnet die Imagination dem Schüler neue Dimensionen und Räume. Aufbauend auf das erste psychologische Nachspielen erreichen wir mit Hilfe der Masken verschiedene Ebenen des Spiels und im zweiten Jahr die großen Theaterformen: die Commedia dell´Arte und die Tragödie. Diese stetige Aufwärtsentwicklung kennzeichnet das erste Schuljahr. Parallel dazu findet eine zweite Reise im Innern statt. Sie führt zur Begegnung mit dem verwesentlichten Leben, zu dem, was ich den gemeinsamen poetischen Grund nenne. Darunter ist eine abstrakte Dimension aus Räumen, Licht, Farben, Materialien und Klängen zu verstehen, die jeder in sich trägt. Diese Elemente unserer verschiedenen Erfahrungen, unserer Empfindungen und all dessen, was wir gesehen, angefasst, geschmeckt haben, sind in uns gespeichert. Das alles bleibt in unserem Körper und bildet den gemeinsamen Grund, aus dem auch der Antrieb und die Lust, etwas zu schaffen, hervorgehen werden. Die pädagogische Arbeit muss in diesen gemeinsamen poetischen Grund vordringen, um über das Leben, wie es ist oder erscheint, hinauszugelangen. Nur so werden die Schüler zu einer persönlichen Kreativität finden.“ (J. Lecoq: Der poetische Körper, Berlin 2000, S. 69)
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